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26. Januar 2009 1 26 /01 /Januar /2009 16:04
Die letzten Tage waren ziemlich anstregend... Donnerstag arbeiten, Freitag Abend Babysitten, Samstag und Sonntag arbeiten. Die Jungs sind ein wenig krank und deshalb manchmal ein wenig launisch. Alex ist auch komisch, wir wissen aber nicht so genau warum... wir vermuten, dass sie weitere Zähne bekommt. Sie möchte den ganzen Tag rumgetragen werden. Legt man sie hin oder setzt sie in ihren Stuhl, um ihr Essen zu geben, fängt sie sofort an zu schreien. Ich muss allerdings zugeben, dass es schon schön ist, wenn sich ein kleines Baby an einen hinschnuckelt!
Es gibt ja kaum was schöneres als ein Baby so richtig zum Lachen zu bringen. Bisher hat es nur Ena bei Alex geschafft, sie so richtig zum Lachen zu bringen. Gestern jedoch schaffte es Jude. Und das nur, in dem er über Spielsachen hüpfte, die am Boden lagen und sich zu Boden fallen ließ. Sie lachte so von Herzen und so lustig, dass Shane und mir fast Tränen runterliefen vom Lachen.
(Wie alles im Leben hat aber auch Alex Lachen einen kleinen Nachteil... jedesmal, wenn sie so von Herzen lacht, bekommt sie anschließend Schluckauf (hick up im Englischen). Is an sich nicht sonderlich schlimm... aber es geht noch weiter... denn das Ende des Schlusaufs ist meistens ein herzhafter Brechanfall. Man sollte meinen, inzwischen hätte ich draus gelernt... aber ihr wisst ja *schnips* und schon vergessen... naja, wie auch immer, jedenfalls war ich Ende des Tages voller Babyspucke... habe festgestellt, dass ich meine Wäsche in Irland eigentlich nur waschen muss, weil sie voller Babyspucke ist... ja, ist ein wenig eklig, ich weiß, aber ich kann ja nicht nur die schönen Dinge des Lebens schildern )

Schon vor einigen Tagen hatte ich Ena ausgemacht, am Sonntagabend nach Ballycotton ins Blackbird zu gehen. Ich musste ziemlich lange arbeiten, duschte dann und machte mich dann auf den Weg nach Ballycotton. Dazu muss ich durch Midelton fahren und habe dann noch einen kleinen Abstecher im Tesco gemacht. Da ich mich wieder ein wenig angeschlagen fühle und auch alle Familienmitglieder ein wenig krank sind, wollte ich mir Medis kaufen. Also suchte ich einmal spezielle Medis raus und einmal Schmerzmittel, da meine inzwischen wieder leer sind. An der Kasse (dazu muss ich sagen, dass es neben den normalen Kassen auch andere gibt, die wie folgt funktionieren: man scant jedes Produkt selbst ein, legt es dann zum registrieren auf eine Fläche, wählt dann anschließend an einem Toutchsreenmonitor die Zahlungsmethode aus und bezahlt anschließend. Habe ich in Deutschland noch nie gesehen, ist aber nicht unpraktisch finde ich!) trat dann ein Fehler auf. Eine Frau kam dann zu mir und machte sich dran, den Fehler zu beheben. Ich fragte sie, was ich denn falsch gemacht hätte und sie sagte mir, dass es in Irland nicht erlaubt sei, zwei Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff (in meinem war es Paracetamol) auf einmal zu kaufen. Man wolle damit eine Überdosierung vermeiden... fand ich ziemlich komisch und interessant... naja, andere Länder, andere Sitten.
Wie auch immer, ich fuhr dann also nach Ballycotton. Die Strecke ist echt bescheiden und da es in den letztenTagen recht viel geregnet hatte, waren mal wieder riesige Seen auf den Straßen. Es war schon ein kleines Abendteuer. Allerdings muss ich mal sagen, dass ich den Weg sofort gefunden habe, obwohl ich ihn einmal nachts gefahren bin. Ja, da stehen schon Straßenschilder, aber auch die sind in Irland ein wenig anders als in Deutschland. Nicht immer gut sichtbar und vor allem steht das Schild direkt an der Kreuzung... man fährt also drauf zu und während man über die Kreuzung rollt (wobei das Wort Kreuzung in Irland auch ein wenig anders definiert wird... Teilweise sind es winzige Feldwege, die als Kreuzungen angezeigt werden...) kann man dann also versuchen die Straßenschilder zu lesen. (dazu möchte ich noch hinzufügen, dass die meisten Straßenschilder in zwei Sprachen gehalten sind. Und zwar Englisch, klar und dann eben noch Gälisch... also die alte irische Sprache (die jedes Kind in der Schule lernt! (übrigens lernt jeder Ire ein wenig Deutsch. Deutsch wird in den Schulen hier als zweite/dritte Sprache angeboten, die jeder lernen muss... sehr komisch, oder? Die meisten können aber oftmals nur zählen, wobei sie meistens die sieben oder acht auslassen... *gg* )) Das macht das Lesen nicht gerade einfacher...) wie auch immer, ich habe Ballycotton dann irgendwann erreicht und habe einfach drt geparkt, wo die meisten Autos standen. Ena hat mich dann auf der Straße empfangen und mich ins Blackbird, ihrem Lieblingspub, geführt. Es ist wirklich der hammer! Es ist sehr klein, die Einrichtung ist ziemlich alt, geheizt wird es mit Öfen, also echten Öfen, die halt da rumstehen und an einigen Abenden gibt es Lifemusik. Das muss man sich folgendermaßen vorstellen: In irgendeiner Ecke sitzen (meistens) Männer inmitten von zig verschiedenen Musikinstrumenten herum. Die meisten Spielen mehrere Instrumente, teilweise auch gleichzeitig, und wechseln diese dann nach belieben. Dabei wird gesungen oder auch nicht. Manchmal wird eine Raucherpause eingelegt, was jedoch nicht heißen muss, dass alle aufhören zu spielen... manchmal sitzt dann eben nur einer da und singt und spielt. Ab und zu gesellt sich dann einer der Gäste dazu und musiziert mit. Die Lieder sind eben typisch irisch, wobei auch gestern "Amazing Grace" gespielt wurde. Bei einigen Liedern war es mucksmäuschen still im Pub und alle hörten der Musik zu. Nach jeden Lied wird Beifall geklatscht.
Die Atmosphäre in diesem Pub kann ich nicht beschreiben... man muss es erlebt haben. Aber man fühlt sich irgendwie mit allen Pubbesuchern auf irgendeine Art und Weise verbunden, auch wenn man sie noch nie gesehen hat, oder mit jemals mit ihnen gesprochen hat. Einerseits ist es sehr privat, dann aber auch wieder alles sehr öffentlich, da alles auf kleinem Raum geschieht und die Menschen so freundlich sind.
Es war einer dieser Abende, bei dem man glaubt, alles ist möglich und man sich wünscht, dass er ewig so weiter geht!
Auf der Rückfahrt haben Ena und ich die ganze Zeit miteinander telefoniert, da wir ja getrennt gefahren sind. ich glaube, ich hatte selten eine so lustige Autofahrt. Viele Wege führen nach Ballycotton und wieder zurück und da Ena alle Wege und Abkürzungen kennt, holte sie mich dann schließlich irgendwann ein, nachdem sie Hanna nach Hause gefahren hatte... (es waren nicht nur die Abkürzungen... Ena rast ja immer durch Irland, dass man meistens nur einen kleinen grauen Strich vorbei flitzen sieht... (manchmal sieht man auch gar nichts, da das Auto so dreckig ist, dass es sich kaum von der Straße unterscheidet...))
Es war auf jeden Fall ein wunderschöner Abend und ich habe in vollen Zügen genossen!!!
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Kommentare

M
das, was Du von der Musik beschreibst kenne ich von Düsseldorf, wenn man in eine echte Jazz-Kneipe ging.Die einzelnen Musiker spielen zwar meist das gleiche Lied, aber immer wieder wechseln sich die einzelnen Instrumente mit der "Leitung" ab, indem sie ihre eigene Interprätation des Songs spielen - war auch sehr anheimeln und es wurde viel geklatscht.<br /> wie wärs, wenn Du Dir angewöhnen würdest immer mit einem Baby-kotztuch rumzulaufen? Mal als Schleier, mal als Maske,dass nur noch die Augen rausschauen...dann bringst Du die Kleine vielleicht auch mal zum Lachen und hast gleich ein after-hick-tuch dabe!??!!
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  • : Blog von Patricia R. Möller
  • : In diesem Blog geht es in erster Linie um meinen Au Pair Aufenthalt in Irland gehen. Vielleicht geht es danach aber auch weiter...
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